Symblepharonlösung 2013
Heute schreiben wir den 24. Mai 2013. Nach knapp einem Jahr stellten sich wieder die gefürchteten Bindehautverwachsungen auf meinem sehenden Auge ein. Ich erkannte die "drohende" Gefahr durch das immer stärker schwankende Sehvermögen. Was gerade bei Bildschirmarbeit bewusst wird. Zum Muttertag war ich in Tirol bei der alljährlichen Blindenwanderung des Lionsclub Reutte. Gerade beim Beobachten der Natur fiel mir die schwächer werdende Sehkraft auf. Als nach diesem Wochenende auch noch die Druckschmerzen meiner Augenschale dazu kam, wurde mir klar, es ist Handlungsbedarf angesagt.

Ich setzte mich also zu meiner Sicherheit mit OA R. in Verbindung. Ich dürfe jederzeit um 8 Uhr in der Ambulanz sein. Also ging ich gleich mal am 15.05. rauf. Beim Schalter wurde ich sogleich mal gefragt, ob ich denn einen Termin oder eine Zuweisung hätte. Ich berief mich auf die Info von OA R.! Er schaute sich das Auge an und bestätigte meine Befürchtungen. Ich solle mir doch einen OP-Termin geben lassen. Er wäre die nächsten 2 Wochen auf Urlaub. Ich konnte ihm für die Hilfestellung nur danken und ging weiter zur Terminvereinbarung.

Der erste Termin für mich lautete Juli....... Das ist einfach nicht machbar. Da verliere ich mein Sehvermögen ganz. Also rückte die Dame auf den 12. Juni vor, dies ist ein ganzer Monat. Die Optik in meinem Auge wird einem weiteren Monat Druck durch die Verwachsungen kaum stand halten. Unendliche Angst macht sich in mir breit. Gerade in diesem Augenblick kam OA B. vorbei und fragte nach dem Problem. Ich erklärte ihm die Situation. Mit seiner Hilfe gab es einen Termin in 2 Tagen für mich. Ich war soweit, dass ich den Eingriff auch ohne Narkose machen würde. Obwohl mir klar ist, dass eine Lokalanästhesie bei so vielen Narben nicht mehr greifen kann. Ging noch mit den Papieren zur Blutabnahme und auf die Anästhesieambulanz. Die Freigabe für eine Narkose war somit gerettet.

Am Donnerstag arbeitete ich noch bis nach 17 Uhr. Am Abend blieb ich bei meiner Nichte in Wien. Meiner Familie sagte ich nichts vom bevorstehenden Eingriff. Es würde reichen, wenn sie es danach erfahren. Am Freitag - 17.05.13 - war ich kurz nach 7 Uhr auf der Augenstation. OA R. rief mir am Gang entgegen, doch ich hatte keine Chance ihn optisch zu erkennen. Er meinte nur, ob wir es in Narkose machen. Meine kurze Antwort lautete, bitte so wie es vom OP-Plan möglich ist. Er knapp: in 14 Tagen wäre es ja auch in Narkose gemacht worden. Ich: der nächste Termin wäre erst in einem Monat. Bei der Aufnahme stellte ich fest, dass ich auf der Buchstabentafel nur noch das große "E" erkennen konnte. Alle weiteren Buchstaben versanken in einem grauen Schleier. Was war in diesen beiden Tagen passiert? Als ich am Gang stand und der Dinge harrte, sprach mich eine freundliche Männerstimme an. Kennen sie mich noch? Keine Ahnung wo ich Ihre Stimme einordnen sollte. Er stellte sich vor und da war mir klar, es ist der Anästhesiest, der mich schon einmal narkotisiert hat und dessen Narkose ich bestens vertragen habe. Er sprach mit seiner angehmen Stimme auf mich ein und er würde auch heute die Narkose bei mir machen. Ein weiterer Lichtblick an diesem "nebeligen" Tag.

So gegen 10 Uhr bekam ich mein Zimmer zugewiesen, die Nadel gesetzt und dann ging es wieder schnell. Es wurde mir eine NACL Infussion angehängt und eine Tablette zur Beruhigung bekam ich auch. Manfred holte mich in den OP, man hatte kaum Zeit um ein paar Worte zu wechseln. Ich kam nach der Umlagerung auf den OP-Tisch gleich weiter in den OP. OA R. sprach mich im Vorbeigehen auch noch kurz an. Vertraute Stimmen wandten sich an mich und redeten beruhigend auf mich ein. Manfred schloss alle Gerätschaften an und wünscht mir alles Gute. Da war auch schon diese freundliche Männderstimme - ich nahm alles nur akustisch wahr - OA A. meinte, ich würde gleich einschlafen. Ich solle ihm doch bitte mitteilen, wenn ich eingeschlafen bin ;-)! Diese Aussage entlockte mir ein inneres Lächeln. Ich bekam "Frischluft" vor den Mund und schlief schnell und ruhig ein. Genau so erwachte ich auch wieder. Alles war vorbei. Manfred brachte mich zurück ins Zimmer, der Pfleger Christoph brachte mir auch gleich zu essen und als die Infussionen leer waren durfte ich auf das WC gehen. Der Nebel hatte sich auf meinem Auge gelichtet aber der Wundschmerz war spürbar. OA R. war bei der 17 Uhr Kontrolle zufrieden. Ich verbrachte eine ruhige Nacht und durfte nach der Kontrolle von OA B. das Krankehaus wieder verlassen. Ich bekam auch für meine Ambulanzkarte eine wichtige Info ausgestellt.

Nachdem ich mir meine Augentropfen geholt hatte, bei Jamsmin Essen bekam fuhr ich heim. An dieser Stelle wieder ein großer Dank an alle Ärzte, Schwestern, das Team der Station und des OP´s für die Hilfe. Eine Woche nach diesem Eingriff ist mein Sehvermögen viel besser, jedoch noch nicht stabiel geworden. Ich hoffe das wird auch noch!!!

Seitenanfang