Symblepharonlösung 2011
Wir schreiben Ende August 2011 und ich habe erneut nach einem HNO-Infekt Probleme mit den Augen bekommen. Seit dem 10. April diesen Jahres hatte ich die 5. "Augenattacke", Kopfschmerzen, Augenschmerzen bis zum Erbrechen. Ich fragte mich sehr oft, warum nun diese häufigen Anfälle? In meiner Ratlosigkeit stellte ich diese Frage nach dem Warum per Mail an Hr. Doz. H. Er gab mir in einer Art Antwort, die ich auch als Patient verstehen konnte.

Somit hätte ich die Scopolamin Augentropfen am linken Auge besser nicht absetzen sollen? Obwohl dieses Auge nicht sieht, stelle ich mir doch die Frage, warum ich diese giftigen Tropfen anwenden soll??? Ich wünsche mir von diesem "Reserveauge" doch nur ein friedliches miteinander!

Am 27. Juli suchte ich die Augenambulanz im Hanuschkrankenhaus auf. Ich erzählte Fr. Dr. St. alles ganz genau, sie war mit meinem "Versuch" nicht ganz einverstanden. Sie ordnete auch ein neuerliches CT an. So kann man sehen, ob die Augen durch diese Druckattacken Schaden genommen haben. Ich musste nun wieder Vistagan 0,5 unkonserviert und Scopolamin anwenden. Ich holte mir das Rezept von meinem Hausarzt. In weiterer Folge bemühte sich meine Apotheke um die Medikamente.

Bereits nach wenigen Anwendungen der Scopolamin Tropfen begann das linke Auge zu schmerzen. Das Unterlid schwoll an und brannte höllisch. Schon bald zeigte sich dieser Zustand auch auf dem rechten Auge, obwohl ich hier keine Tropfen anwandte.

Der Befund vom CT zeigte keine Änderungen zum Vorjahresbefund. Ist ja schon mal beruhigend. Ich fragte in der Augenambulanz ob eventuell in den Scopolamin Tropfen Konservierungsmittel enthalten sind. Die Antwort lautete wäre gut möglich! Ich richtete per Mail eine Anfrage an meine Apotheke und die Antwort gab meinen Bedenken recht.

In der Apotheke machte man mir neue Scopolamin Tropfen ohne Konservierungsmittel. Die Apothekerin schrieb zu meinem Namen gleich Unverträglichkeit von Konservierungsmittel. Fr. Dr. St. ordnete mir 4x täglich Ciloxan Augentropfen auf beiden Augen - nun hatte sie eine kleine undichte Stelle in der Hornhaut entdeckt - dort war das Gewebe ganz dünn. Nun konnte mein Autoimmunsystem endlich wieder auf den Plan treten. Bereits am 18.08.erkannte Fr. Dr. St. das hier wieder eine Symblepharonlösung rechts erforderlich wird. Da an diesem Tag extremer Stress war, konnte sie mir wegen einem OP-Termin nichts genaueres sagen. Die Sekretärin würde mich am Montag anrufen.

Mein Auge schmerzt fürchterlich und das Sehvermögen schwankt extrem. Die Schutzschale passt nur mit Gewalt in das Auge. Fr. Dr. St. meinte hier muss operiert werden.

Ich versuchte noch am Montag meine Arbeit im Büro zu verrichten, leider war dies extrem anstrengend und der Bildschirm verschwamm mir immer wieder. Ich erhielt den versprochenen Anruf wegen einem OP-Termin, es sollte der angedeutete 31. August sein. Ich bat angesichts meines Implantates um einen früheren Termien, wenn es sein muss auch ohne Narkose, da es ja um mein kleines Sehvermögen geht. Keine Ahnung wie lange meine Implantatoptik diesen ständigen Zug standhält? Ich verwies auch auf mein Mail an die Augenabteilung, mit der Bitte um Rücksicht auf mein Auge. Es wurde abermals Rücksprache mit den Zuständigen gehalten und ich bekam nun den 25.8. angeboten. Es ist äußerst interessant, wie sich mein Sehvermögen ändert. Mal sehe ich auf meinen Bildschirm scharf und und in die Ferne verschwommen oder umgekehrt. Für diese Tatsache habe ich keine Erklärung gefunden.

Nach dem 5. Kontrolltermin in der Augenambulanz machte ich mich am 25.08.11 abermals auf den Weg ins Krankenhaus. Kurz vor meinem Ziel begegnete ich Schwester Irmi. Wir gingen gemeinsam das letzte Stück des Weges. Sie stellte mich in den Aufzug zur Augenabteilung und wünschte mir alles Gute. Ich wurde - wie schon so oft - freundlich aufgenommen und man trat mir hilfsbereit gegenüber. Einige vom Personal kenne ich ja noch aus den Vorjahren. Ich bekam gleich einmal mein Zimmer zugewiesen und dann wurde ich von Fr. Dr. H. - die Tochter des Hr. Doz. H. - aufgenommen. Sie hat die Menschlickeit und Herzenswärme wohl von ihrem Vater geerbt. Sie teilte mir auch gleich die lieben Grüße ihres Vaters mit.

Mir ist als langjährige Patientin bewusst, dass in so einem Krankenhaus immer mehr von jedem Einzelnen abverlangt wird. Doch ich persönlich freu mich immer, wenn man freundlich und mit einem gewissen Mass an Menschlichkeit behandelt wird. Ich gehe ja auch nur in die Ambulanz, wenn ich mir selber nicht mehr zu helfen weiss.

Ich kam noch zur Untersuchung zu OA M., der schaute sich die Augen genau an und meinte es würde der Chef oder Fr. Dr. St. operieren. Ich bat ihn, man möge sich auch das linke Auge genau anschauen und eventuell dort vorhandene Verwachsungen ebenfalls lösen. Die Schutzschale für das linke Auge bereitet mir seit der Entzündung ebenfalls Schmerzen. Er wird es weiterleiten und bestätigte mir, dass der Eingriff in Narkose gemacht wird. Irgendwie ging dann alles so schnell. Ich zog mir das OP Hemd über und wurde auch schon an die Infusion angeschlossen. Achja, kurz davor gab es noch so eine kleine Tablette die bei mir irgendwie sehr schnell wirkte. Da kam auch schon Manfred - der OP Helfer - zu mir ins Zimmer und holte mich mit samt meinem Bett. Ich muss sagen, jeder seiner Handgriffe sitzt und er strahlt immer die Ruhe aus. Er plazierte mich auf dem OP-Tisch, deckte mich behutsam zu, setzte mir mein Häubchen auf und legte mir den Sicherheitsgurt an. Danach hieß es ein bisschen warten bis es weiter in den OP ging. Diesmal war ich innerlich so ungewohnt ruhig, eine angenehme Wärme durchströhmte meinen Körper.

Manfred brachte mich nun in den OP und fixierte den Tisch. Ich wurde von mehreren Personen angesprochen, eine OP Schwester, die Anästhesistin und auch Fr. Dr. St.! Ein Handgriff folgte dem anderen. Ich bekam eine Sauerstoff Maske vor den Mund und schon schlief ich ruhig ein. Ich wachte mit derselben Ruhe wieder auf und verspürte keine Schmerzen, so als wäre nichts gewesen. Diesmal war ich nur nicht so ganz bei mir, sondern in einem leichten Dämmerzustand und schlief auch lange in meinem Zimmer weiter. In der darauffolgenden Nacht fand ich jedoch keinen Schlaf. Allerdings durfte ich bereits am 26. 08. das Krankenhaus wieder verlassen. Ich bat beim Entlassungsgespräch OA. Dr. B. er möge mein Sehvermögen nochmals kontrollieren. Und das Ergebnis war um ein Vielfaches besser. Ich erkundigte mich auch, ob bei der OP eventuell Gore-Tex Implantate eingelegt wurden. Der Arzt versicherte mir, es ist nichts dergleichen gemacht worden. Ich bekam für die kommende Woche das Dexa Edo mit. Als ich daheim angekommen war, schaute ich mir die Papaiere vom Krankenhaus durch. Da war doch ein Implantatausweis, der jedoch diesemal nicht ausgefüllt war. Irgendwie wurde ich nachdenklich.

An dieser Stelle mein herzlichster Dank an das gesamte Team der Augenambulanz, Augenstation, dem Augen-OP, dem Vorstand Hr. Prim. Univ. Prof. Dr. F. und allen, die zu meiner Besserung beigetragen haben.

Nachdem mir bewusst ist, dass diese Verwachsungen auf Grund meines extremen Autoimmunsystems wieder auftreten können, brauche ich aber vor so einem OP Eingriff keine Angst zu haben. Im Verlauf dieser Entwicklung spiegelt sich das Ereignis vom Vorjahr wider. Dies war in meinem Leben die 55igste OP. Hurra, ich lebe noch und freue mich schon auf meine neue berufliche Herausforderung!

01.09.2011 erste Kontrolle nach der Operation. Ich war um 9 Uhr bestellt. In der Ambulanz muss man als Patient einfach viel Geduld haben. Fr. Dr. St. musste während meiner Wartezeit 2x in den OP. Sie war mit dem Heilungsprozess meiner Augen sehr zufrieden. Danach meinte sie, mal schauen was die Implantate machen. Welche Implantate??? Die sie mir bei der OP eingelegt hatte. Ich verstehe es nicht, habe ich doch bei der Entlassung ausdrücklich danach gefragt und man sagte mir, dass keine Implantate eingelegt wurden. Ich soll noch weiter 4x täglich die Dexa Edo ohne Konservierungsmittel anwenden. Ich bat auch um ein Schreiben für die Krankenkasse wegen meiner Augenschalen. Die wurden letztmals am 04.04.1995 in Rom angefertigt. In Österreich gibt es leider keine Möglichkeit diese Schutzschalen anzufertigen. Fr. Dr. St. wünschte mir für die bevorstehenden Schießwettkämpfe alles Gute!

Zuhause schaute ich auch diesmal die Papiere durch und scannte sie für mein Archiv ein. Da stellte ich fest, ich habe wieder kein Rezept mitbekommen.

Mit 05.09.11 konnte ich wieder zu arbeiten beginnen. Um nicht gleich wieder ins Krankenhaus fahren zu müssen fragte ich bei meinem Hausartzt an, ob er mir diese Tropfen verschreiben kann. Leider nein!!! Diese Tropfen gibt es in unseren Apotheken nicht. Da ich das Cortison für meine Heilung brauche, rief ich am nächsten Nachmittag doch in der Augenabteilung an. Mir wurde die stressige Lage beim Telefonat vermittelt und nach längerer Wartezeit war ein Arzt am Telefon. Der konnte von meinem Anliegen nun doch keine Ahnung haben. Ich sagte ihm kurz den Grund und die Bitte meines Anrufes und er antwortete: warum ich gerade dieses Medikament möchte? Weil ich die Konservierungsmittel nicht vertrage! Man wird schauen was man tun kann? Als ich aus dem Dienst ging, sah ich am Handy einen entgangegen Anruf vom Krankenhaus. Ich werde das Bemühen um diese Tropfen nicht aufgeben!!!

Ich erhielt am 7.9. schon den Anruf vom Krankenhaus, ich kann vorbeikommen. Großer Dank für das Bemühen von OA Rigal und dem Team.

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