Die Slalommarkierungen sind durch Bojen ersetzt:
Ein Durchlauf umfasst höchstens 18 Tore. Die Tore sind mindestens 5 m voneinander entfernt. Ein Tor kann aus einer, zwei oder drei verschiedenfarbigen Bojen bestehen, die in horizontaler, vertikaler oder schräger Linie angeordnet sind, die Entfernung zwischen den Bojen beträgt mindestens 1,50 m. Der Durchlauf der Tore bringt Punkte, die äussere Boje 5, die mittlere 4 und die innere 3 Punkte. Ziel ist es, in kürzester Zeit , die höchste Punktzahl zu erreichen. Die Resultate werden nach folgender Formel berechnet : Zeit dividiert durch die Anzahl der durchlaufenen Tore multipliziert mit 100.
Wer kann an dieser Veranstaltung teilnehmen?
Jeder sehbehinderte alpine Skifahrer, der diesen Sport mit Begleitsportler ausübt, kann an diesem Wettkampf teilnehmen. Man muss kein aussergewöhnlicher Skifahrer und podiumserfahrener Sportler sein, um die Teilnahme zu wagen. Vielmehr handelt es sich um einen Wettkampf auf freundschaftlicher Basis, bei dem jeder auf seine Kosten kommen sollte. Wer den Leistungsvergleich im sportlichen Wettkampf mag, wird sicher diesen Cup schätzen, der Strategie und Geschwindigkeit verbindet.
Unterkunft ist im Hotel du Parc in Crans-Montana
Kosten dieser Veranstaltung betragen für den Sportler und seinem Begleitsportler CHF 500,00 und dieser Preis kann nur durch die Unterstützung eines Lyons Clubs so niedrig gehalten werden.
16.01.2012: Tag der Abreise in die Schweiz. Charly M., unser Kursleiter, hatte die gesamte Organisation über. Der Cheftrainer Alexander K. steht während des Events den 9 Ski-Paare mit Rat und Tat zur Verfügung. Wir reisten mit der Bahn und es ging um 22.26 Uhr von Wien West - Zürich - Visp - Sierre/Siders - mit dem Bus zur Standseilbahn damit ging es hinauf - noch einmal mit dem Auto bis zum Hotel du Parc. Dort trafen wir gegen 12 Uhr ein. Es folgte die Zimmervergabe und jeder konnte seine Sachen auspacken und sich ein bisschen ausruhen. Ich teilte mit Ann-Kristin ein Zimmer. Sie ist eine sehr nette und hilfsbereite Sportlerin. Mir wurde sofort klar, wir 2 werden uns gut verstehen. Nun kamen mir nochmals so meine Bedenken in den Vordergrund. Ich hatte letztmals 2005 am Trainingskurs in Maria Alm und 2006 bei den ÖStM Ski Alpin teilgenommen. 2009 stand ich noch einmal für 2 Tage am Ski. Wie wird es mir auf der Piste ergehen? Endlich gab es das Wiedersehn mit Stefan, er brgüßte mich ganz freundlich mit hallo du "Blassgesicht". Man sieht sich ja leider immer seltener und dann ist die Freude doch recht gross. Um 17 Uhr gab es ein Treffen in der Hotelhalle - - und wir bekamen die nötigen Infos und unsere Startnummern. Für Stefan und mich gab es die Startnummer 30. Das Abendessen findet täglich um 20 Uhr statt.
Kurzbeschreibung der Umgebung vom Hotel du Parc. Auf dem Hügel vom Haut Plateau, mit dem Park zu dem mehrere Hektar Wald gehören, wird das Grand hôtel du Parc besonders für seine einmalige und ruhige Lage mitten im Herzen von Crans-Montana geschätzt. Das Grand hôtel du Parc befindet sich auf einem ausgedehnten, privaten Grundstück, welches einen grossen Teil der prächtigen Walliser Alpenkette überragt. Im Süden kann man unter anderem das Zinal Rothorn (4221 m), das Weisshorn (4506 m) und die Dent Blanche (4357 m), und im Norden das Wildhorn (3248 m), bewundern. Näher kann man hier ebenfalls die Seen Moubra und Grenon, sowie den Golfplatz von Jack Nicklaus bestaunen …
18.01.2012: es erwartete uns ein traumhafter Tag in den Bergen, tiefblauer Himmel und gut präparierte Pisten. Wir gingen vom Hotel hinauf zur Gondelbahn und fuhren bis zur Mittelstation. Trotz dieser tollen Witterung entschied der Veranstalter auf Grund eines bevorstehenden Wetterumschwungs die 4 tägige Veranstaltung in 2 Tagen durch zu ziehen. Das bedeudete, wir hatten pro Tag 4 Rennen. Nach meinem ersten Kontakt mit Skiern im Schnee, war meine Begeisterung für diesen Sport spürbar. Ich fühlte mich so, als hätte es diese lange Pause des Skifahrens gar nicht gegeben. Mein Vertrauen zu Stefan war 100%. An diesem Tag hieß es zwischen den Bewerben viel Geduld aufbringen und immer auf Abruf bereit sein. Die Uhren schienen hier irgendwie anders zu gehen. Langsam aber sicher wurde ich von der langen Warterei und dem vielen Stehen einfach sehr müde. Stefan und ich erreichten noch die Gondelbahn für den Abstieg. Im Hotel angekommen gönnte ich mir eine warme Dusche und lies diesen Tag nochmals vor meinem geistigen Auge ablaufen. Beim Abendessen wurden die Platzierungenen bekannt gegeben. Nach dem ersten Renntag belegten Stefan und ich im Viertel-Finale, Damen und Herren Wertung, den ersten Platz. Was ich hier noch so am Rande feststellte, es war für mich seit vielen Jahren der erste sportliche Wettkampf bei dem ich keine Kopfschmerzen hatte und mich echt super fühlte. Dies ist wohl dem nicht mehr vorhandenen Auge zu verdanken. Also hatte das Jahr 2011 auch seine gute Seite
Bereits am späten Abend erhob sich ein Wind in den Bergen. 19.01.2012: der 2. Tag zeigte keinen blauen Himmerl und ließ auch keine Sonnenstrahlen durch die dicke Decke dringen. Der Lauf wurde umgesetzt und es folgten die nächsten 4 Rennen. Dazwischen abermals viel Wartezeit. Im ersten Rennen des Finales wurde meine Batterie im Funk leer und ich hatte keinen Draht mehr zu Stefan. Da ich die Funkohrhörer und den Helm auf hatte, konnte ich Stefan fast gar nicht mehr akustisch wahrnehmen, im Unteren Teil der Strecke vorlor ich ihn auch noch aus dem Blickfeld und dann war meine Unsicherheit perfekt. Rückenlage, Sturz doch Stefan motivierte mich zum Weiterfahren und so kam ich auch noch ins Ziel. Es ging gleich wieder mit dem Lift hinauf zum Start. Ich tauschte schnell die Batterien und schon war ich mit Stefan verbunden. Nun mobilisierte ich noch all meinen Kampfgeist und legte einen guten letzten Lauf hin. Ich kann an dieser Stelle Stefan nur herzlichst danken. Bis zum Abend wurde das Wetter schlechter.
20.01.2012: Freitag war sehr viel Schnee gefallen und einige Gondeln und auch die Liftanlagen waren aus Sicherheitsgründen nicht in Betrieb. Es schneite den ganzen Tag leise vor sich hin. Der Veranstalter organisierte ein Programm für "Jedermann" und lies es den Teilnehmern offen, ob sie es annehmen wollten. Ich legte einengemütlichen Tag ein und blieb vorwiegend am Zimmer.
Bei diesem Event begegnete ich wieder Martina, sie hatte ich erstmals 2005 beim Trainingskurs in Maria Alm kennengelernt. Damals lagen wir gemeinsam in einem Zimmer. Martina ist ein äußerst sympatischer Mensch. Wir kamen nur ganz wenig zum Reden. Ich stellte allerdings fest, sie hatte in all den Jahren beim Skilaufen extreme Fortschritte gemacht. Es ist bewundernswert, mit welchem Vertrauen und Sicherheit sie ihrem Begleitsportler den Hang oder die Rennstrecke hinunter fährt.
21.01.2012: Samstag lies der Schneefall nach und ich ging eine Runde mit Daniele N. und Patrick M. durch den Ort. Wir stellten fest, dass auf Grund der Schneemassen die Standseilbahn nicht fährt. Ich befand mich inmitten eines tiefverschneiten Ortes und es musste gut überlegt werden, wie wir am Sonntag ins Tal kommen sollten. Am Abend fand die Siegerehrung und der festliche Abschluss dieses Events statt.Martina M. hat mit ihrem Guid Clemens D. diesen Event mit einer Zeit von 00:55:79 gewonnen. Ich freute mich für die beiden über diesen Erfolg. Auf den ersten 13. Plätzen fanden sich 11 österreichische Sportler mit ihren Begleitsportlern. Stefan und ich belegten im A-Finale mit 01:00:62 den 5. Platz. Ich dachte nicht einmal daran, überhaupt ins A-Finale zu kommen. Es war einfach schön, mit dieser netten Sportgruppe aktiv unterwegs zu sein. Das fröhliche Beisammensein dauerte bis spät in die Morgenstunden.
22.01.2012: Sonntag Tag des Abschiedes, Charly hatte für den Transport zur Bahn einen Bus bestellt. Um 8.20 Uhr brachen wir Richtung Heimat auf. Dem Veranstalter, Organisatoren, allen freiwilligen Helfern sowie dem Personal des du Parc Hotels sei an dieser Stelle mein Dank für unvergessliche Tage in Crans Montana ausgesprochen. Ich traf kurz vor Mitternacht in Wien ein und bin froh, diese Reise gemacht zu haben.