16 Monate später
Nun sind 14 Monate - seit meiner Überstellung ins IC -vergangen. Ich lerne einfach jeden Tag dazu. Mit unserem Integrationsprojekt tat sich auch einiges. Die KollegenInnen konnten nach Bewilligung der Kostenübernahme durch das Bundessozialamt und sonstigen Kostenträgern das 1. Modul für PC individuell konsumieren. Für dieses Modul gab es Ausbildungszeiträume von einer-vier Wochen. Für manche Ex-Telefonisten ist der Umgang mit einem PC überhaupt Neuland. (Ich hatte mich ja für die Anbindung an das Internet zu Telefonistenzeiten eingesetzt!) Diese Ausbildung betraf nun "Restösterreich".

Nach einer Besprechung bei der Firma RISS in Linz entschied man sich für diesen Standort. Die Anträge für die Kostenträger wurde von der Fa. RISS in Zusammenarbeit mit den behinderten Arbeitnehmern erstellt. Die Vorbereitungen gingen zügig voran.

Eines Tages erfuhr ich von Hr. Elmecker, dass die Ausbildung nun doch innerhalb einer Woche durchgezogen werden soll. Da musste ich im Interesse der KollegenInnen widersprechen. Wieso hatte man dann die Kostenanträge individuell auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen erstellen lassen??? Hätte man das Modul innerhalb einer Woche durchgezogen, so wäre ich sicher aus diesem Projekt ausgestiegen!

Nachdem ich vom Urlaub zurück ins Büro kam, war das 1. Modul abgeschlossen. Ich rief die KollegenInnen an und erkundigt e mich nach dem Verlauf der Weiterbildung. Es kam durch die Reihe nur ein positives Echo. So möchte ich Hr. Elmecker für seinen Einsatz - bei jedem einzelnen Finanzamt - herzlichst danken!

Mir ist schon bewusst, dass die KollegenInnen so ihre Bedenken von dieser Umstellung ins IC hatten. Nach eineinhalbjähriger Mitarbeit im IC kann ich mit 100%iger Sicherheit sagen, es braucht Niemand Angst vor diesem Schritt haben. Jeder Einzelne sollte einfach versuchen, seine persönlichen Grenzen aus zu testen. Dann kann ich noch immer Nein sagen. Die PC-Welt macht uns sicher ein großes Tor nach draußen auf.

Von den Wiener Finanzämtern kamen bis dato so gut wie keine Anfragen um Hilfestellungen an mich. Haben die Kollegen Scheu um auf so ein Angebot zurück zu greifen???

Im August erreichte mich eine Anfrage über Hr. Freywagner, ob ich eventuell der Kollegin im FA Amstetten helfen könnte? Die Kollegin setzte sich nach ihrem Urlaub gleich mit mir in Verbindung. Ich nahm diese Aufgabe bereits am 22.08.06 in Angriff. Es ging früh am Morgen per Bahn los und wir arbeiteten den ganzen Vormittag. Das Anliegen von Birgit bedeutete auch für mich eine Herausforderung. Birgit hat ein total eingeshränktes Gesichtsfeld und für sie ist das Arbeiten mit der PC-Maus maximal anstrengend. Nun schafften wir es, dass sie vom Einschalten des PC´s bis zum BRZ-Programm ohne Mausklick voran kommt. Mit dem ESS Zeitkartenprogramm werde ich mich noch etwas intensiever auseinander setzen. Bei Birgit konnte ich sehen, dass sie sehr viel Wissen hat, mit den Anmerkungsarbeiten extrem rasch ist und das sie mit der Umstellung kein wirkliches Problem hat. Sie ist für mich die Bestätigung, dass unser Projekt sehr wichtig ist.

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