Blindenschule Wien
Nach der Grundschule besuchten wir mal das Arbeitsamt. Ich legte einen "Eignungstest" ab und trotz meines tollen Ergebnisses war meine Blindheit bezüglich einer Vermittlung mein Handicap. Es folgte der zweite Versuch, mich mit der Blindenschule vertraut zu machen. Ich besuchte vorerst einmal die einjährige Umschulung und erlernte in dieser Zeit die Blindenschrift. Anschließend folgte die Ausbildung zum Betriebstelefonisten. Gleich zu Beginn dieses Schuljahres stand wieder eine Augenoperation in Rom auf dem Programm.

Nach meiner Rückkehr waren die Schüler bereits weit mit dem Lernstoff vorangekommen. Ich wollte unbedingt aufholen! Durch diesen "falschen" Ehrgeiz hervorgerufen, begannen aber meine Handgelenke zu streiken. (Spätfolge der Erkrankung!) Meine Gelenksflüssigkeit bildet sich auch heute noch sehr langsam nach. (gelegentlich trage ich beide Handgelenke geschient) Da ich nun meine Texte nicht mehr schreiben konnte, war es mir auch nicht möglich, die Telefonistenausbildung am Bundes-Blindenerziehungsinstitut fertig zu machen. Mir wurde nahegelegt, dieses Schuljahr abzubrechen.

Heute bin ich trotz allem äußerst dankbar, dass ich erfahren habe, welche Erleichterungen es für Beruf und Alltag von blinden und sehbehinderten Menschen gibt. Ich bin nicht unbedingt ein Befürworter der Integration, meine ganz persönliche Meinung da zu ist: Mit der Integration von blinden und sehbehinderten Menschen in den allgemeinen-und höheren Schulen, gehen so viele wichtige und spezifische Informationen für Behinderte unter! Und wenn die "normalen Schulen" am Ende ihrer Weisheit angelangt sind, müssen doch spezifische Institutionen konsultiert werden!

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