Ich konnte es kaum erwarten, bis ich mit meinen großen Geschwistern mit zur Schule gehen durfte. Leider dauerte diese Freude vorerst nur wenige Monate an. Denn zu Pfingsten 1970 bremste mich eine schwere Erkrankung in meiner gesamten Entwicklung. Leider verlor ich mein gesamtes Augenlicht und musste lernen mich in einer "fremden" Welt zurecht zu finden. Gut zwei Jahre später durfte ich wieder am Land in meine schulische Ausbildung einsteigen. Mit viel Ehrgeiz und größtmöglicher Unterstützung meines Elternhauses beendete ich meine Pflichtschule mit einem Vorzugszeugnis. Wir wussten zur damaligen Zeit noch nichts von irgendwelchen blindengerechten Unterstützungen.
Nach der Pflichtschule ging es dann in die Blindenschule nach Wien zur Umschulung. Dort erlernte ich das Lesen und Schreiben der Blindenschrift und absolvierte einen Teil der Ausbildung zum Berufstelefonisten. Mein Praktikum samt amtlicher Prüfung machte ich in der Salzburger Gebietskrankenkasse.
Anschließend ging ich zwei Jahre auf Arbeitssuche und schrieb in dieser Zeit unzählige Bewerbungen. Es kamen viele freundlich Absagen ins Haus geflattert. Im Dez. 1983 erfuhr ich durch Zufall, dass die FLD WNB einen Telefonisten sucht. Ich hatte das Rennen um diesen Posten gemacht. Am 6.2.1984 durfte ich meinen Dienst in der Aspernbrückengasse in Wien antreten. Ich konnte doch wahrhaftig an einer alten Stöpselanlage zu arbeiten beginnen. Heute bin ich noch immer bei der Finanz beschäftigt.
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